Gewölle

Gewölle
Ge|wọ̈l|le 〈n. 13von Raubvögeln ausgespiener Ballen unverdaulicher Nahrungsreste

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Ge|wọ̈l|le, das; -s, - [mhd. gewelle = Brechmittel für den Falken; Erbrochenes, zu: wellen, willen, ahd. willōn, wullōn = erbrechen] (Zool., Jägerspr.):
(bes. von Eulen u. Greifvögeln) herausgewürgter Klumpen von unverdaulichen Nahrungsresten (wie Haaren, Federn o. Ä.).

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Gewölle,
 
unverdauliche, in Klumpen ausgewürgte Nahrungsreste (Haare, Federn, Krebspanzer, Insektenkutikulae, Schnecken- und Muschelschalen, Fischschuppen, auch Knochen) v. a. der Eulen und Greifvögel. Da Greifvögel im Gegensatz zu den Eulen Knochen ganz oder teilweise verdauen, enthalten ihre Gewölle (auch Speiballen genannt) keine oder bestenfalls angedaute Knochenreste. Gewölle würgen auch Krähen, Störche, Ziegenmelker, Möwen und Reiher hervor. Das Auswürgen der Gewölle, die je nach Vogelart sehr unterschiedliche Form und Größe aufweisen, dient dem Schutz der Darmwand vor Verletzungen. Die Zusammensetzung von Eulengewöllen gibt einen guten Überblick über die Kleinsäugerfauna des jeweiligen Lebensraums der Eulen.
 

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Ge|wọ̈l|le, das; -s, - [mhd. gewelle = Brechmittel für den Falken; Erbrochenes, zu: wellen, willen, ahd. willōn, wullōn = erbrechen] (Zool., Jägerspr.): (bes. von Eulen u. Greifvögeln) herausgewürgter Klumpen von unverdaulichen Nahrungsresten (wie Haaren, Federn, Fischschuppen o. Ä.): Wir suchten ... im Garten das G. der Käuze zusammen (Schnurre, Bart 127); Ü So hat sich dieser Staat von jedwedem historischen G. erleichtert (Spiegel 35, 1967, 112); Was sie von ihrer Gelehrsamkeit als eine Art von geistigem G. durch den Mund wieder von sich geben, bedarf ... des mühseligen Auseinanderklaubens (Stern, Mann 388).

Universal-Lexikon. 2012.

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